Checkliste Lese-Rechtschreib-Schwäche - Anzeichen

Eine Checkliste kann nur Anzeichen verdeutlichen. Sie kann keine fundierte Beratung ersetzen.

Auffälligkeiten, die Menschen mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben langfristig zeigen, zeigen alle Menschen kurzfristig beim Erlernen der Kulturtechniken.

Wichtig ist es also, folgende Fragestellungen in Betracht zu ziehen:

Wann treten diese Auffälligkeiten auf und sind es Auffälligkeiten, die nicht mehr der altersentsprechenden Entwicklungsstufe entsprechen? Sind diese Anzeichen langanhaltend?

Langanhaltende Lernschwierigkeiten im Lesen und Schreiben führen durch die ständigen Misserfolge, zu Resignation und einem verminderten Selbstwert und Selbstbewusstsein. Auch wenn es viel Kraft kostet, beobachte die Reaktion und schaue, ob du ein Muster erkennst.

Und bitte beachte: Nicht alle Auffälligkeiten treten bei allen Betroffenen gleichermaßen auf.

Beobachtungen beim Lesen: *

Generell ein niedriges Lesetempo

Holpriges, abgehacktes Lesen altersentsprechender Texte

Kleine Wörter werden immer wieder neu Erlesen

Probleme beim Lesen von längeren, komplexen Wörtern

Auslassungen, Ersetzungen und Hinzufügungen von Wörtern und/oder Wortteilen

Schwierigkeiten bei der Wiedergabe des Inhalts des Gelesenen

Schwierigkeiten beim Beantworten von Fragen zum Text

Beobachtungen beim Schreiben: *

Auslassungen, Drehen oder Ersetzungen einzelner Buchstaben

Probleme z.B. mit folgenden Buchstaben p/b, k/g, d/b, v/f

Auffällig viele Rechtschreibfehler, (dasselbe Wort in unterschiedlichen Schreibweisen, auch im selben Text)

Schwierigkeiten beim Erkennen von Satzgrenzen

Schwierigkeiten beim Einprägen von Merkwörtern

Probleme beim Abschreiben von Wörtern oder Texten

Schwierigkeiten beim Einprägen/Verständnis von Rechtschreibregeln

Übergeneralisierung von Rechtschreibregeln

Die Handschrift ist sehr unleserlich oder sehr klein, so dass Buchstaben kaum erkennbar sind

Beobachtungen im Klassenzimmer:

Das Kind benötigt sehr lange eine Lesen/Schreibaufgabe zu beginnen oder verweigert sich.

Das Kind “vergisst” häufig, die Hausaufgaben zu notieren.

Das Kind reagiert in Anforderungssituationen bezogen auf das Lesen und Schreiben mit Rückzug oder Provokation.

Provoziert das Kind andere Kinder in der Klasse, die den Unterricht dann stören.

Lässt sich das Kind selber provozieren, um womöglich aus der Klasse geschickt zu werden.

Geht das Kind in die Opposition zur Lehrkraft oder ist zum “Klassenclown” geworden.

Das Kind tendiert dazu, schnell zu weinen.

Es entsteht der Eindruck, dass zu Hause nicht geübt wird.

Förderplanmaßnahmen zeigen nicht den erwünschten Erfolg.

Beobachtungen der Eltern: *

Das Kind leidet, wenn es zur Schule gehen soll, unter psychosomatischen Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen).

Das Kind ist häufig krank.

Das Kind vermeidet Lesen und/oder Schreiben zu Hause (z. B. es schreibt keine Zettelchen, überhaupt nichts lesen).

Das Kind zieht sich zurück.

Das Verhalten des Kindes ist gegensätzlich zum Verhalten in der Schule.

Konstanter Stress bei Hausaufgaben und Lernen zu Hause.

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Lehrkraft

selber Betroffen